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Bei der Kirmes traten die Berghausener wieder mit ihren Schürrekarren an

Geschrieben von Presse Kirmesjonge am

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Die Zuschauer am Straßenrand schauen gebannt dabei zu, wie die Wettkampfteilnehmer mit ihren Schürrekarren einen Blecheimer durch Berghausen kutschieren. Damit die Teilnehmer auch genügend Treibstoff für ihren anstrengenden Lauf haben, müssen sie vor dem Start ein Glas Bier auf ex trinken. „Erst dann dürfen sie loslaufen“, erklärt Ulrike Piel, Erste Kassiererin der Kirmesjonge Berghausen. Wie das in einem richtigen Rennen üblich ist, gibt es einen Zwischenstopp, bei dem noch einmal ein Bier nachgetankt werden muss. Die drei Teilnehmer sind bereits am Zwischenstopp vorbei, als es plötzlich kracht.

Zwei Schürrekarren sind kollidiert, die Männer stürzen spektakulär zu Boden. Sofort sind die Sanitäter da, um die Unfallfahrer zu versorgen. Bei den Sanitätern handelt es sich traditionell um das Berghausener Dreigestirn der vergangenen Session. Während der dritte Schürrekarrenfahrer in die Zielgerade einläuft, kommen die beiden Bruchpiloten mit dicken Kopfverbänden an. Natürlich sind die Unfälle nur Gaudi. „Das ist alles vorher abgesprochen“, versichert Ulrike Piel. Schließlich sollen die Zuschauer auch etwas zu sehen bekommen.

Mittels drei Männerläufen und drei Gästeläufen werden die Sieger ermittelt, die dann im Endkampf gegeneinander antreten. Zu gewinnen gibt es das begehrte „Blaue Band“. Seit einigen Jahren dürfen auch die Damen um das „Rote Band“ antreten. Da es nur einen Damenlauf gibt, brauchen sie die rund 180 Meter lange Strecke nur einmal zurückzulegen. Dazwischen gehen Jugendliche mit bunten kleinen Karren auf die Strecke und seit den 1980er Jahren dürfen die Kinder mit dem Kettcar gegeneinander
antreten.

In diesem Jahr wurden die Schürrekarren frisch lackiert, denn mit dem 90. Geburtstag der Kirmesjongen Berghausen wird auch das 90. Schürrekarrenrennen ausgetragen. „Früher wurde mit diesen Karren Stroh gefahren“, weiß Michael Schirrmacher, Organisator des Rennens. „Jeder hatte so eine Karre.“ Deshalb lag es nah, einen Wettkampf ins Leben zu rufen. Ebenfalls traditionell tragen die Wettkampfteilnehmer Holzschuhe, Blotschen, die das Laufen nicht gerade einfacher machen. Wem der Eimer vom Karren fällt, der muss ihn wieder aufheben und verliert so kostbare Zeit.

Lars Wollenberg macht vor allem der Gaudi wegen mit. „Ich bin seit 25 Jahren dabei“, sagt er. „Es ist eine alte Tradition. Schon mein Vater ist mitgelaufen.“ Ein „Blaues Band“ habe er indes noch nie gewonnen. „Ich habe immer einen Unfall“, erklärt er und fügt lachend hinzu: „Ich glaube, ich bin noch nie ins Ziel gekommen.“ Sebastian Hruzik dagegen ist ambitioniert. Sieben „Blaue Bänder“ hat er sich schon erlaufen. „Wir in Berghausen sind da hineingeboren“, erklärt er. Er findet, diese Tradition müsse erhalten bleiben. (entnommen der WZ)

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